Die Uniform ist ein zentraler Bestandteil der traditionellen Ausrüstung und folgt einer festgelegten Ordnung. Die Grundausstattung besteht aus einem weißen Hemd mit weißer Fliege, einer weißen Hose, sowie schwarzen Schuhen und Strümpfen. Die markantesten Merkmale sind ein schwarzer Gehrock, ein schwarzer Zylinder und weiße Handschuhe. Ledige Mitglieder – also die „echten“ Junggesellen“ – tragen am linken Oberarm (Herzseite) die sogenannte „Unschuldsbinde“ – eine schmale weiße Binde mit Rosette – und erhalten über Freischießen eine Nelke für das Revers.
Collegiumsmitglieder haben zusätzlich noch folgende Kennzeichnungen, um die Führungsrolle hervorzuheben: Anstatt des Zylinders, tragen sie einen schwarzen Zweispitz – auch Tschako genannt – mit silberner Umrandung. Der Hauptmann, sein Herr Adjutant und der Corpsbote haben einen weißen Federbusch am Zweispitz, die Fähnriche einen rot-weißen Federbusch. Zudem trägt der Hauptmann eine Feldbinde um den Bauch. Der Herr Adjutant trägt eine Schärpe. Alle Offiziere (Hauptmann, Herr Adjutant, Corpsbote, 1. Leutnant, 2. Leutnant) sowie der Feldwebel, tragen Schulterklappen nach militärischem Vorbild sowie bei Ausmärschen mit Fahnen einen Säbel. Alle anderen Collegiumsmitglieder tragen statt der Schulterklappen, silberne Litzen auf der Schulter. Ausnahme bilden die beiden Schaffer und der Aktive Deputierte, die goldene Litzen und gold-umrandete Zweispitze tragen.
Der amtierende König wird durch eine besondere Ausstattung hervorgehoben. Er erhält einen goldumrandeten Zweispitz mit weißem Fell und wird mit einer Königskette sowie zwei Scherpen ausgezeichnet. Der abgedankte König (Trauer-König oder Trümmer-König) erhält einen komplett schwarzen Zweispitz.
Die Aktive Abteilung ist in drei Züge aufgeteilt, denen je ein Leutnant und der Feldwebel vormarschieren. Jeder Zug führt eine Fahne mit sich. Der Feldwebel hat das Befehlskommando über das gesamte Corps und sorgt für einen geordneten Ablauf. Der Hauptmann und sein Herr Adjutant repräsentieren das Corps. Sie reiten bei den Hauptausmärschen am Sonntag und Montag zu Pferd. Die Deputierten vertreten das Corps geschäftlich. Die Schaffer begleiten und unterstützen den König.
Die Passive Abteilung (verheiratete Mitglieder) trägt statt einer weißen, eine schwarze Hosen und erhält über Freischießen eine weiße Chrysantheme am Revers des Gehrocks. Der Vorstand trägt Silberlitzen am Unterarm, wobei der Vorsitzende, sein Stellvertreter, der Zeltmeister und der Schriftführer goldene Litzen tragen.
Der Gehrock
Ein Gehrock ist eine doppelreihige Jacke für Herren mit knielangem angesetztem Schoß aus meist dunklem Tuch, die besonders im 19. Jahrhundert zu festlichen Anlässen getragen wurde. Wesentliches Element des Gehrockes, im Gegensatz zur Jacke, ist, dass Gehröcke aus Oberteil (Leibrock) und mittels einer Taillennaht angesetzten, etwa knielangen, Schößen bestehen. Heute bezeichnet man als Gehrock fälschlicherweise eine figurnahe, taillierte, lange Jacke, auch Overjacket oder Overcoat genannt.
Entstanden ist der Gehrock um 1800 aus dem Justaucorps des Rokoko, das in der Konstruktion auf die Wämser des 17. Jahrhundert zurückgeht. Nach 1820 war der vornehme Gehrock als Nachfolger des meist grellbunten Biedermeierfrackes stark tailliert und im Brust- und Hüftbereich wattiert, was nichts anderes bedeutet, als dass er auf eine Rosshaareinlage gearbeitet wurde. Diese Einlage nannten die Schneider des 19. Jahrhunderts Wattierung. Er wurde vielfach offen getragen, mit einer passenden oder auch abstechenden Weste darunter sowie einer dunklen gestreiften Hose, einem Hemd mit aufknöpfbarem Klappenkragen und einem Zylinder.
Ab etwa 1870 war der dunkle Gehrock die offizielle Kleidung von Ministern, Kommerzienräten, Ärzten und Geschäftsleuten. Dazu gehörte ein Plastron statt Krawatte. Scherzhaft wurde der Gehrock, der vornehmlich zu feierlichen Anlässen getragen wurde, auch als Bratenrock bezeichnet. Eine besondere Art des Gehrockes ist der Lutherrock. Hierbei handelt es sich um einen schwarzen, einreihig geknöpften, hochgeschlossenen Gehrock mit einem kleinen Stehkragen. Manche Geistliche (in der Regel Bischöfe) tragen ihn als Amtstracht auch außerhalb des Gottesdienstes.
Der Zylinder
Der Zylinder ist ein hoher, steifer, meist schwarzer Herrenhut mit zylindrischem Kopf und fester Krempe. Manche Modelle sind mit einer Mechanik versehen, die die „Röhre“ einfaltbar macht, so dass der Hut nur so hoch wie die Krempe ist – zum Gebrauch schlägt man die Krempe gegen die Hand, und mit einem hörbaren „Klapp“ lassen Federn die Röhre zu ihrer vollen Höhe schnellen. Daher der Name für dieses Zylindermodell: Klappzylinder oder „Chapeau Claque“.
Der Klappzylinder besteht aus einem Drahtgestell, das mit Seide bezogen ist; der klassische harte Glanzzylinder ist dagegen mit einem langflorigen Samt bezogen, dessen flach liegende Härchen durch Lichtreflexe glänzen (Felbel). In den USA erlangte zeitweise eine besondere Variante des Zylinders Popularität, der Ofenrohrhut. Im Gegensatz zum normalen Zylinder ist er nicht konkav, sondern hat senkrechte Seiten.
Der heute als Zylinder bezeichnete Hut entwickelte sich entweder aus einem um 1780 getragenen hohen Hut aus Wollfilz, oder aus dem so genannten Biberhut (Kastorhut) des englischen Landedelmannes. Dieser galt bis 1850 als unelegant und wurde von den höheren Ständen allenfalls als Reithut getragen. Der hohe Hut war die Kopfbedeckung der französischen Revolutionäre.